Wunschkonzert

 

 

Uraufführung: 30 Dez. 1940

Ilse Werner (Inge Wagner)
Carl Raddatz (Herbert Koch)
Joachim Brennecke (Helmut Winkler)
Ida Wuest (Frau Eichhorn)
H.A. Schlettow (Kramer)
Hedwig Bleibtreu (Frau Wagner)
Malte Jaeger (Lehrer Friedrich)
Albert Florath (Arzt)
Walter Ladengast (Schwarzkopf)
Elise Aulinger (Frau Schwarzkopf)
Ewald Wenck (Kontrolleur)

im Wunschkonzert:
Marika Rökk
Heinz Rühmann
Paul Hörbiger
Wilhelm Strienz
Ferdl Weiß

Regie: Eduard von Bosordy
Musik: Werner Bochmann
Produktion: Cine-Allianz Film der UFA

Die 19jährige Inge Wagner lernt bei den Olympischen Spielen in Berlin 1936 den Fliegerleutnant Herbert Koch kennen. Nach dreitätiger Bekanntschaft beschließen sie zu heiraten, doch Koch wird zur Legion Condor abkommandiert, und das junge Paar muß sich trennen. Für Inge beginnt eine lange Zeit des Wartens, denn der Aufenthalt von Herbert Koch ist geheim und er darf nicht schreiben.

Der Krieg bricht aus. Ihr Schulkollege, Leutnant Helmut Winkler, macht sich Hoffnungen auf Inge. Als Inge das "Wunschkonzert" hört, bleibt ihr fast das Herz stehen. Herbert denkt an sie: „Wir rufen Hauptmann Herbert Koch... er wünscht sich zur Erinnerung an die Olympiade in Berlin die Olympia-Fanfare!“ Sie findet seine Adresse heraus und vereinbart ein Treffen, doch er ist wieder dienstlich verhindert: er hat einen dringenden Einsatz als Marineaufklärer und muß schnell ein paar englische Schiffe im Atlantik finden. Bei diesem Einsatz, den Koch gemeinsam mit Winkler fliegt, wird er abgeschossen.

Im Lazarett trifft Inge auf Helmut und Herbert. Herbert will auf Inge verzichten, weil er glaubt, sie sei mit Helmut verlobt. Doch kameradschaftlich klärt Helmut alles auf und Inge bekommt ihren Herbert.

Neben der Hauptgeschichte gibt es noch einige Nebenhandlungen, die das Leben einfacher Soldaten zeigen, die eingezogen werden und in den Krieg ziehen.

 

Der Auftritt von Heinz Rühmann und der anderen Stars ist auf ihr Erscheinen in der "Sendung" beschränkt. Heinz Rühmann trägt mit Josef Sieber und Hans Brausewetter das Lied "Das kann doch einen Seemann nicht erschüttern" aus dem Film "Paradies der Junggesellen" vor.

Der Film spielt um die Sendung "Wunschkonzert", welches jeden Sonntag um 15 Uhr Grüße von der Heimat an die Front und zurück sendete - gegen eine Spende an das Winterhilfswerk natürlich.

Ein Propagandafilm erster Güte: Erinnert wird an die Olympiade mit den einmarschierenden Sportlern mit Hitlergruß, dem Auftritt des Führers (Originalauszüge aus dem Film von Leni Riefenstahl) und er zeigt weiterhin die Opfer der patriotischen Bevölkerung: Alte und Junge werden eingezogen und tun dies opferwillig, die Front ist wohlversorgt und gemütlich, die Offiziere kameradschaftlich und gerecht, die abgeschossenen Flieger retten sich ohne schwere Folgen und werden gleich von einem U-Boot aufgelesen, vor dem Ausrücken und vor dem Sterben spielt man Beethoven, die Heimat unterstützt die Helden der Front, der Dienst geht ohne Probleme vor das Privatleben, die Mutter weint über den gefallenen Sohn aber bleibt heroisch ... Und natürlich der eigentliche Film: Die Offiziere teilen sich kameradschaftlich die schöne Inge, ohne daß dies ihre Mission beeinträchtigt hätte. Mit so einer Truppe kann man den Krieg ja nur gewinnen - der Film spielt vor dem Westfeldzug, und da hatte man so eine Versicherung wohl nötig.

Die UFA brachte den Streifen 1940 in die Lichtspielhäuser und Wunschkonzert war damals mit 23 Millionen der Film mit den höchsten Besucherzahlen. Er erhielt von der Filmprüfstelle die Prädikate "Staatspolitisch wertvoll", "Künstlerisch wertvoll", "Volkstümlich wertvoll" und "Jugendwert". Vom Oberkommando der alliierten Siegermächte bekam er 1945 ein Aufführungsverbot und in der BRD eine FSK-Freigabe. Ilse Werner, der Hauptdarstellerin die die Rolle ursprünglich abgelehnt hatte, brachte der Film zuerst Ruhm und nach 1945 ein Auftrittsverbot.

Die Filmhistoriker Francis Courtade und Pierre Cadars zitieren in ihrer „Geschichte des Films im Dritten Reich“ einen unbekannten Autor, der die Handlung folgendermaßen zusammenfasst: „Dieser „harmlos-volkstümliche“ Film enthält in gefälliger Form so ungefähr alles, was dem Regime wert und teuer war, mit Ausnahme des Antisemitismus“. Friedemann Beyer bestätigt ihm „Modellcharakter fürs nationalsozialistische Kino“. (Quelle: Wikipedia)

 

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