Die Filme mit und von Heinz Rühmann

 

Einige Filme mit Heinz Rühmann:

 

Der Mann, der seinen Mörder suchte

auch: Der Mann mit der Narbe

nach dem Theaterstück von Heinz Neubach

Uraufführung: 5. Februar 1931 im Gloria-Palast (Berlin)

Heinz Rühmann (Hans Herfort)

Raimund Janitschek (Otto Kuttlapp)
Lien Deyers (Kitty)
Hans Leibelt (Adamowski)
Hermann Speelmans (Ganove Jim)
Friedrich Hollaender (Vorsitzender der 'Weißen Weste')
Gerhard Bienert (Schupo)
Fritz Odemar

Drehbuch:
Ludwig Hirschfeld
Curt Siodmak
Billy Wilder
Regie: Robert Siodmak
Musik: Friedrich Hollaender
Produktion: UFA (Erich Pommer)

Hans Herfort ist verschuldet und beschließt, sein Leben zu beenden. Er hat aber nicht den Mut dazu, als er den Einbrecher Otto Kuttlapp in seiner Wohnung stellt. Die beiden schließen einen Vertrag: Kuttlapp soll Herfort binnen 12 Stunden ermorden. Einige Stunden später lernt er in einer Bar das reizende Mädel Kitty kennen und er will unbedingt den Vertrag mit seinem Mörder rückgängig machen; der aber hat den Vertrag schon an den Raubmörder Jim weiterverkauft. Die Hetzjagd beginnt, endet aber glücklich mit der Hochzeit.

Variante von Jules Verne's "Tribulations d'un chinois en Chine".

aus Heinz Rühmanns Erinnerungen über diesen Film:

Die erste deutsche Filmgroteske. Wir amüsierten uns derart über unsere eigenen Gags, daß wir vor Lachen oft die Aufnahme abbrechen mußten. Als der Film in die Kinos kam, lachte kein Mensch mehr. Diese Komik à la "Ladykillers" war dem Publikum noch fremd, wir waren dreißig Jahre zu früh.

 

 

Pipin der Kurze

Uraufführung: 31. März 1934 im Mozartsaal (Berlin)

Heinz Rühmann (August Pipin)

Charlott Serda (Adele Pipin)
Paul Heidemann (Naumann)
Hans Junkermann (GD Borchardt)
Hilde Hildebrand (Rita)
Paul Ceblin (Theaterdirektor)
Arthur Reppert (Buchhalter)
Edith Wolff (Laufmädchen)
Günther Ballier (Timm)
Ernst Behmer (Cornelius)
Hansi Dege (Garderobiere)
Hermann Picha (Garderobier)
Werner von Lennep (Tenor)
Ott Dietze (Kundin)

Regie: Carl Heinz Wolff
Produktion: Alpha-Film

Herr August Pipin ist Kassierer bei Naumann. Ein sehr korrekter Kassierer, der die Ordnung über alles liebt. Nichts in der Welt kann ihn abhalten, seine Anschauungen von Ordnung, Einteilung und Pünktlichkeit konsequent durchzuführen. - Frau Pipin ist eine hübsche, junge Frau, die die Anschauungen ihres Gatten voll und ganz respektiert. Bei Pipins wohnt der Schauspieler Winkler, der viel umschwärmt, so mancherlei Autogrammwünsche zu erfüllen hat. Die kleinen Verkäuferinnen bei Naumann lassen das Autogramm durch Herrn Pipin besorgen, gutmütig, wie er nun einmal ist, würde das ja auch gern vermitteln, wenn - ja wenn er nicht auf einmal das unangenehme Gefühl in seiner Brust verspürte, das man gemeinhin als "Eifersucht" bezeichnet. Er kann nämlich den Eindruck nicht loswerden, daß auch seine Frau..… Und mit diesen Gedanken im Kopf verwechselt er zwei Geldstapel, und am Abend fehlen 300 Mark in der Kasse. Er denkt an Selbstmord und wird daraufhin von der Polizei festgehalten.

Die Tänzerin Rita träumt von einer bedeutenderen Karriere, nachdem ihr derzeitiger Auftritt, als sie "ah" sagen sollte, gestrichen wurde. Sie sucht Reklame und trifft dabei auf Generaldirektor Borchard, der sich bei einem Zeitungsdirektor für sie einsetzt. Und so wird aus der "Selbstmordstory" des August Pipin ein "Selbstmord aus Liebeskummer". Pipin ist froh, da er dafür 500 Mark bekommt, aber nun steht er auf der Titelseite. Die Kundinnen stürmen vor Begeisterung für diesen liebestollen Mann das Stoffgeschäft Naumann, aber seine Frau Adele verläßt ihn. Im Theater bei Rita's großer Rolle treffen sie sich wieder und sprechen sich aus...

Die sehenswerte Szene:

August Pipin kommt zum Mittagessen nach Hause. Pedantisch bis zum letzten küßt er seine Frau auf die Stirn, setzt sich und mischt mechanisch den Salat.

 

 

Paradies der Junggesellen

nach einem Roman von Johannes Boldt

Uraufführung: 1. Aug. 1939 im Lichtspieltheater (Hamburg)

Heinz Rühmann (Hugo Bartels, Standesbeamter)

Josef Sieber (Caesar Spreckelsen)
Hans Brausewetter (Dr. Balduin Hannemann)
Gerda Maria Terno (Eva, 1. Frau Bartels)
Hilde Schneider (Hermine)
Trude Marlen (Hausbesitzerin Platen)
Lotte Rausch (Hauswirtin Wagenlenker)
Mary Delschaft (Frau Bernau)
Armin Schweizer (Herr Bernau)
Albert Florath (Scheidungsrichter)
Paul Bildt (Stadtrat Krüger)
Werner Schott (Kapitän)
Albert Venohr (Portier)
Aribert Grimmer (Möbelpacker August)
Otto Braml (Möbelpacker Wilhelm)
Rudolf Schündler (Rechtsanwalt)
Eduard Wenck (Auktionator)
Clemens Hasse (Matrose)
Lucie Lumera (Frau Liesegang)
Gerhard Dammann (Wirt)

Regie: Kurt Hoffmann
Produktion: Terra

Der Standesbeamte Hugo Bartels wird zum zweiten Mal geschieden, und nun muß er dem zuständigen Stadtrat versprechen, nicht wieder zu heiraten. Bei einem Marineabend trifft er zwei ledige Kameraden: den Studienrat Dr. Balduin Hannemann und den Apotheker Caesar Spreckelsen, und nun beschließen die drei, gemeinsam und ohne Frauen eine gemeinsame Wohnung zu beziehen. Letzteres wird gemeinsam beschworen.

Der Umzug ist schnell und laut geschehen, und nun genießen die drei ihr Junggesellenleben. Aber Bartels hat schon wieder ein Auge auf seine Vermieterin geworfen. Da er mit seinen beiden Ex-Frauen ein freundschaftliches Verhältnis hat, beschließen die vier ein Komplott ...

Bekanntgeworden ist der Film wohl durch "Das kann doch einen Seemann nicht erschüttern".

Kameradschaft und Eheglück, uraufgeführt am 1. August 1939 - wer wird da einen Hintergedanken haben? Drei winzige Verbindungen zum dritten Reich: Der Amtsrichter trägt seine Robe mit dem Hakenkreuz, aber als Bemerkung zu den Wunderpillen "also Kraft durch Kräuter!" und bei einer 'feierlichen' Rede "Caesar hat Volksempfänger". 

Die bemerkenswerte Szenen stellen die Junggesellenwohnung dar:

Die Drei ziehen 'ruhig' in ihre Wohnung ein - ein großes Spektakel mit Stau auf der Treppe, Frau im Schrank und zahlreichen Wand- und Standuhren. Bis schließlich Heinz Rühmann völlig unberührt vom Chaos bei seiner Spielzeugeisenbahn gefunden wird. Später darf noch einmal kräftig über die Möbel geturnt werden, und als endlich Ordnung ist, spielen sie zu dritt auf dem Klavier noch einmal ihren "Seemann".

 

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