Liedertexte aus Filmen
mit Heinz Rühmann

 

 

Ein Freund, ein guter Freund
aus dem Film: Die Drei von der Tankstelle (1930)
Sonniger Tag, wonniger Tag
klopfendes Herz, wie der Motor ein Schlag
lachendes Ziel, lachender Start
und eine herrliche Fahrt

Rom und Madrid nahmen wir mit
so ging das Leben im Taumel zu dritt
über das Meer, über das Land
haben wir eines erkannt:

Ein Freund, ein guter Freund, das ist das schönste was es gibt auf der Welt!
Ein Freund bleibt immer Freund
und wenn die ganze Welt zusammenfällt.

Drum sei auch nicht betrübt,
wenn dein Schatz dich nicht mehr liebt:
ein Freund, ein guter Freund,
das ist das beste, was es gibt!

 

 

Lieber, guter Herr Gerichtsvollzieher

aus dem Film: Die Drei von der Tankstelle (1930)

Die Freunde:
Kuckuck, Kuckuck
ruft's aus dem Wald
Lieber, guter Herr Gerichtsvollzieher
geh'n se weg, sie finden nichts bei mir
Kuckuck, Kuckuck
ruft's aus dem Wald, aus dem Wald
Bald wird uns die Stunde schlagen
wo wir nicht mehr Smoking tragen
ach, wie wird's uns da zumut
Polo spielen, Austern essen
alles müssen wir vergessen
ach, wie weh doch sowas tut
Wir hatten Gut und Geld und Tausenderlei
nun ist das schöne Leben vorbei
statt Whiskey gibt's jetzt Limonade
und statt Kaviar Marmelade
großer Gott
wir sind bankrott
Gerichtsvollzieher:
Kuckuck, Kuckuck
ruft's aus dem Wald
Die Freunde:
Lieber, guter Herr Gerichtsvollzieher
geh'n se weg, sie finden nichts bei mir
Gerichtsvollzieher:
Kuckuck, Kuckuck
ruft's aus dem Wald, aus dem Wald
Möbelpacker:
Da sind wir schon
nur los, feste angefaßt
weg mit der ganzen Last
Platz da
nun hau'n wir ran
mal ran mit der Muskelkraft
dann wird die Chose geschafft
Gerichtsvollzieher:
Schau, schau
mein Siegel klebt hier an jedem Stück
gleich auf den ersten Blick
sieht man's
Der Pleitegeier krächtzt "Lieber Augustin"
alles, ach, alles ist hin
Möbelpacker:

hau ruck

Die Freunde:
Ade, geliebtes Canape
wer weiss, wann ich dich wiederseh
Möbelpacker:
hau ruck
Die Freunde:
Ade, geliebter Silberschrank
ich denk' an dich ein Leben lang
Möbelpacker:
hau ruck
Die Freunde:
Sie nehmen auch den Teppich mit
wer weiss, wer ihn mit Füßen tritt
Sie lassen nur die Mauern steh'n
und wir, wir müssen stempeln geh'n
Süßes Nichtstun, holdes Schlendern
ach, wir müßen uns verändern
Fräulein Glück ist mit uns bös'
Geld allein macht auch nicht glücklich
aber hat's man augenblicklich gar kein Geld
wird man nervös
Wir haben die Arbeit nur von weitem geseh'n
und auch von weitem war sie nicht schön
Möbelpacker:
Zurück
Die Freunde:
Nanu, was soll das heißen
Möbelpacker:
Platz
Die Freunde:
Oh Gott, er will mich beißen
Gerichtsvollzieher:
Aus dem Haus
Die Freunde:
wir geh'n schon raus
Lieber, guter Herr Gerichtsvollzieher
geh'n se weg, sie finden nichts bei mir
Gerichtsvollzieher:
Kuckuck, Kuckuck
Die Freunde:
jetzt bleiben wir im Wald

 

 

Jawohl, meine Herren
aus dem Film: Der Mann, der Sherlock Holmes war (1937)
Wer hinterm Ofen sitzt
und die Zeit wenig nützt
schont zwar seine Kraft
aber wird auch nichts erreichen.

Wer aber nicht viel fragt
und geht los, unverzagt
für den gibt's kein Fragezeichen
und dergleichen, bitter schafft.

Jawohl, meine Herren, so haben wir es gern
und von heut an gehört uns die Welt.
Jawohl, meine Herren, die Sorgen sind fern
wir tun, was uns gefällt.

Und wer uns stört, ist eh' er's noch begreift
längst von uns schon eingeseift.

Jawohl, meine Herren, darauf könn'sie schwör'n
Jawohl, Jawohl, Jawohl.

 

 

Ich brech' die Herzen der stolzesten Frauen
aus dem Film: Fünf Millionen suchen einen Erben (1938)

Ich brech' die Herzen der stolzesten Frauen
weil ich so stürmisch und so leidenschaftlich bin
mir braucht nur eine ins Auge zu schau'n
und schon ist sie hin

Ich hab' bei Frauen so schrecklich viel Glück
das ist kein Wunder, denn mein Sternbild ist der Stier
mein Blut ist Lava, und das ist mein Trick
das liebt man an mir.

Ich lach sie an und sage schlau:
sie sind die Richtige, gnädige Frau!
Komm ich in Glut, dann ist mir jede so gut!

 

 

Wozu ist die Straße da
aus dem Film: Lumpacivagabundus (1936)
Wozu ist die Straße da? Zum Marschieren
zum marschieren um die weite Welt!
Wozu sind die Füße da? Zum Marschieren
zum marschieren um die Welt ohne Geld!

Von den Bergeshöhen kann man Städtchen sehen
und im grünen Tal rauscht der Wasserfall
Wozu ist die Straße da? Zum Marschieren
zum Marschieren um die weite weite Welt!

Wunderschön das Wandern ist - hollari, hollaro
wenn man mit zwei andern ist - hollari haro
Lustig spielt der Wind im Tal - hollari, hollaro
und die Luft ist blau und klar - hollari haro.

Dann singt man ein Liedl das geht so:
Wozu ist die Straße da ..

Mit der Laute in der Hand
 -juppheidi juppheida
kommt man durch das ganze Land
 - juppheidi heida
und man singt ein Liedl hell
 - juppheidi juppheida
dann marschiert man doppelt schnell.

Wie das Liedl geht das weißt du ja:
Wozu ist die Straße da ..

 

 

Ungeküßt sollst Du nicht schlafen gehen
aus dem Film: Ungeküßt sollst Du nicht schlafen gehen (1936)

Text: Rudolph Bertram, Musik: Robert Stolz

Ungeküßt sollst Du nicht schlafen geh'n,
Man schläft s wunderschön nach einem Kuß,
von dem man träumen muß!

Doch ungeküßt kannst Du nicht ruhig sein,
Du schlummerst gar nicht ein
und fühlst Dich so allein!

Du machst die Augen zu und findest koch keine Ruh,
Weil Dir die Liebe fehlt,
die abends die schönsten Märchen erzählt!
Ungeküßt sollst Du nicht schlafen geh'n
Dein Mund ist viel zu schön, um so allein zu sein

 

 

Das kann doch einen Seemann nicht erschüttern
aus dem Film: Paradies der Junggesellen (1939)

Marschfox von Michael Jary, Text von Bruno Balz

Es liegt der Wind mit Stärke zehn.
Das Schiff schwankt hin und her.
Am Himmel ist kein Stern zu sehen.
Es tobt das wilde Meer.

Wo seht ihr Land? Oh seht ihn an
da zeigt sich der Klabautermann.
Doch wenn der letzte Mast auch bricht:
wir fürchten uns nicht!

Die Welle spülte mich von Bord.
Da warn wir nur noch zwei
Und ein Taifun riß mich ihm fort
Ich lachte nur dabei.

Dann zog ich mir die Jacke aus
und holte alle beide raus.
So tun Matrosen ihre Pflicht
und fürchten sich nicht.

Das kann doch einen Seemann nicht erschüttern
keine Angst, keine Angst, Rosmarie.
Wir lassen uns das Leben nicht verbittern
keine Angst, keine Angst, Rosmarie.
Und wenn die ganze Erde bebt
und die Welt sich aus den Angeln hebt.
Das kann doch einen Seemann nicht erschüttern
keine Angst, keine Angst, Rosmarie.

 

 

So ein Regenwurm hat's gut
aus dem Film: Der Mann, von dem man spricht
So ein Regenwurm hat's gut,
so ein Regenwurm hat's fein
ach könnt ich doch ein Regenwurm,
ein Regenwürmchen sein!
So ein Würmchen hat kein Blut,
So ein Würmchen hat kein Herz
Drum fühlt ja so ein Regenwurm
auch keinen Liebesschmerz.

Doch bei mir im Innern
da tobt ein wilder Sturm:
ich möcht' sie höflichst dran erinnern
ich bin kein Regenwurm!

Der Sonntag, verregnet,
ist dir schon oft begegnet
das wurmt dich dann kräftig
und du schimpfst laut und heftig.

Doch reibt sich hingegen
bei Regen und bei Sturm
vor Freude seine Hände
der kleine Regenwurm!

 

 

Von Li li li li li li Liebe 
aus dem Film: Lumpacivagabundus
Du kannst die Welt durchwandern
vom Berg hinab ins Tal
von einem Ort zum andern
eins find'st du überall

Und hältst du dich irgendwo auf
so kommst du ganz sicher mal drauf:

Ist schüchtern ein Verliebter
dann hat er's ziemlich schwer
Sein Liebessprüchlein übt er
und kann's dann doch nicht mehr.

Und stottert er bleichen Gesichts
bei dem Lied, da merkt man fast nichts:

Von li li li li li li Liebe
singt doch jede Amsel im Baum.
Von li li li li li li Liebe
schwärmt noch jeder Zeisig im Traum.
Von li li li li li li Liebe
da flüstern die Blumen sich zu.
Vor li li li li li li Liebe
kommt niemals die Welt doch zur Ruh.
Auch du träumst von zärtlichen Küssen
von Süßen, das weiß ich genau.

on li li li li li li Liebe
schwärmt doch jede reizende, süße, entzückende
kleine berückende Frau!

 

 

Allerschönste aller Frauen
aus dem Film: Ich vertraue Dir meine Frau an (1943)

Text: Willy Dehmel, Musik: Franz Grothe

Allerschönste aller Frauen,
ich tu alles, was du willst,
wenn du nur den Wunsch erfüllst,
ein und alles mir zu sein!
Ich sah nur für Augenblicke
deiner dunklen Augen Blick,
und im gleichen Augenblick,
war mein ganzes Denken dein!

Dein Gesichte und dein Mund
und der Duft deiner schönen Locken locken mich;
die Figur und der Gang
und der Reiz deiner Fesseln fesseln mich an dich.

 

 

Keine Angst vor großen Tieren
aus dem Film: Keine Angst vor großen Tieren (1953)

Text: Ralph Siegel, Musik: Michael Jary

Keine Angst vor großen Tieren,
keine Angst, die tun nicht weh,
wenn du Mut hast, kannst du nichts verlieren!
Wenn es schiefgeht, das geht auch passé!
Keine Angst, nur schnell parieren -
du bekommst, was du verlangst!
Warum solltest du dich eigentlich genieren?!
Keine Angst, nur keine Angst!

 

 

Auf der Reeperbahn nachts um halb eins

aus dem gleichnamigen Film (1954)

Text und Musik: Ralf Arthur Roberts (1912)

Komm doch, liebe Kleine, sei die meine, sag nicht nein!
Du sollst bis morgen früh um neune meine kleine Liebste sein.
Ist dir's recht, na dann bleib ich dir treu sogar bis um zehn.
Hak' mich unter. Wir woll'n jetzt zusammen mal Bummeln gehn.

Auf der Reeperbahn nachts um halb eins
ob du'n Mädchen hast oder hast kein's
amüsierst du dich, denn das findet sich
auf der Reeperbahn nachts um halb eins.

Wer noch niemals in lauschiger Nacht
solchen Reeperbahnbummel gemacht
ist ein armer Wicht, denn er kennt es nicht
mein Sankt Pauli, Sankt Pauli bei Nacht.

 

La li lu

aus dem Film: Wenn der Vater mit dem Sohne (1955)

La-li-lu

nur der Mann im Mond schaut zu

wenn die kleinen Babies schlafen

drum schlaf' auch du

La-li-lu
vor dem Bettchen steh'n zwei Schuh'
die sind genauso müde
geh'n jetzt zur Ruh'

Dann kommt auch der Sandmann
leis' tritt er ins Haus
sucht aus seinen Träumen
dir den schönsten aus

La-li-lu

nur der Mann im Mond schaut zu

wenn die kleinen Babies schlafen

drum schlaf' auch du

 

Wenn der Vater mit dem Sohne einmal ausgeht

aus dem Film: Wenn der Vater mit dem Sohne (1955)

Wenn der Vater mit dem Sohne einmal ausgeht
und dann keiner gern nach Haus geht
dann erleben sie unterwegs die dollsten Sachen
mal zum Weinen - mal zum Lachen
Und sie machen richtig flott
denn sie tanzen Swing und Hot
und sind fröhlich wie der Mops im Paletot
Wenn der Vater mit dem Sohne einmal ausgeht
das wir prima - oho
Lieber Papi, zeig' mir mal etwas von der Stadt
Die Idee ist ideal, ja, das mach' ich glatt
und dann krieg' ich auch vielleicht Eis und Lutschbonbons
klar, mein Sohn, und 'nen Luftballon
Wenn der Vater mit dem Sohne einmal ausgeht
und dann keiner gern nach Haus geht
dann erleben sie unterwegs die dollsten Sachen
mal zum Weinen - mal zum Lachen
Und sie machen richtig flott
denn sie tanzen Swing und Hot
und sind fröhlich wie der Mops im Paletot
Wenn der Vater mit dem Sohne einmal ausgeht
das wir prima - oho

 

Amazonas-Mambo

aus dem Film: Charleys Tante (1956)

In meinem Heimatland Brasilien
platzt jeder Mann vor Temperament
drum zieht es mich so nach Brasilien
wo Leidenschaft wie Feuer brennt
Das ist das Land der Abenteuer
dort kann man wirklich glücklich sein
man singt und tanzt am Lagerfeuer
bis in die Urwaldnacht hinein.
Am-Am-A, Am-Am-A-Amazonas
Am-Azonas tanzt man Mambo Mambo, he
beim Klange der Gitarren
Und auch ich, und auch ich, si senoras
si senoras, tanzt man den Mambo Mambo, he
beim Klange der Gitarren
Alle rufen hingerissen "bravo, bravo"
Senorita, lass' dich küssen "bravo, bravo"
Am-Am-A, Am-Am-A-Amazonas
Am-Azonas tanze ich Mambo Mambo, he
beim Klange der Gitarren
Wenn durch den Wald die Pumas springen
und schrill die Papageien schrei'n
von Ast zu Ast sich Affen schwingen
reit' in den Dschungel ich hinein
Die Indios grüssen mich ergeben
und küssen mir des Rockes Saum
Amigos, das war noch ein Leben
so wie ein zauberhafter Traum
Am-Am-A, Am-Am-A-Amazonas
Am-Azonas tanze ich Mambo Mambo, he
beim Klange der Gitarren
Und auch ich, und auch ich, si senoras
si senoras, tanzt man den Mambo Mambo, he
beim Klange der Gitarren
Alle rufen hingerissen "bravo, bravo"
Senorita, lass' dich kuessen "bravo, bravo"
Am-Am-A, Am-Am-A-Amazonas
Am-Azonas tanze ich Mambo Mambo, he
beim Klange der Gitarren

 

Ja, wenn die gute, alte Post nicht wär’

Text: Fred Ignor, Musik: Friedrich Schröder

aus dem Film: Briefträger Müller (1953)

 Ja, wenn die gute alte Post nicht wär’ ja,
wo kämen dann die vielen Briefe her 
aus Europa, aus Australien und aus Afrika 
die Pakete von dem Onkel aus Amerika? 
Ja, wenn die gute, alte Post nicht wär’ ja, 
dann wüßt’ man voneinander gar nichts mehr,
und wie sollte man den süßen
Schatz in weiter Ferne grüßen.
Wenn die gute, alte Post nicht wär’,
wenn die gute, alte Post nicht wär’.

Wer ist immer treu und ehrlich?
wer kommt früh am Morgen schon?
Wer ist einfach unentbehrlich?
das bin ich: der Postillon!
In das allerfeinste Haus,
in das allerkleinste Haus
bring’ ich oft das große Glück
- und zieh mich diskret zurück!
Trara! Trara! Trara die Post ist da!

Immer nur auf den zwei Beinen,
ja, da tun die Füße weh!
ach, ich könnte manchmal weinen,
wenn ich eine Treppe seh!
Doch dann fällt mir’s wieder ein,
wie die Leute sich so freu’n
kommt ein lieber, lieber Gruß
und per Telegramm ein Kuß!
Trara! Trara! Trara die Post ist da!

Unsern Papa muß man sehen, (Mama)
wenn er früh zum Postamt eilt:
schon hat er im Handumdrehen
seine ganze Post verteilt.
Kommt er abends dann nach Haus; (Sohn)
zieh’ ich ihm die Stiefel aus!
Ja, dann ist der Papa froh! (Papa)
Ach wir lieben ihn ja so! (Alle)
Trara! Trara! Trara die Post ist da! (Der Jüngste) 

 

<Beginn><zurück>