Grieche sucht Griechin

 

 

Uraufführung: 19. Sep. 1966 in den Lichtspielen am Sendlinger Tor (München)

nach einer Komödie von Friedrich Dürenmatt

Heinz Rühmann (Archilochos)

Irina Demick (Chloé Saloniki)
Hannes Messemer (Fahrcks)
Hanne Wieder (Georgette)
Charles Regnier (Petit Paysan)
Walter Rilla (Präsident)
Franz Kutschera (Bischof)
Rudolf Rhomberg (Bibi)
Leonard Steckel (Maître Dutour)
Balduin Baas (Auguste)
Walter Buschhoff (Dolder)
Birgit Ahsbahs (Marianne)
Ingrid Simon (Sophie)
Jürgen Clausen (Theophil)
Susan Hsiao (Maria)
Rudolf Forster
Michael Maien
Hans Leibelt

Regie: Rolf Thiele
Produktion: Seitz-Film

Der Unterbuchhalter Archilochos ist Junggeselle und muß auch noch seinen faulen Bruder und dessen vielköpfige Familie aushalten. Er träumt von Griechenland, welches er nie sah und von wo seine Vorfahren vor Hunderten von Jahren kamen. Seine Freunde raten ihm, eine Heiratsanzeige aufzugeben, und so annonciert er Grieche sucht Griechin. Er findet Chloé, eine Traumfrau. Er ist erstaunt darüber, und auch über den plötzlichen Aufschwung den er nimmt: hohe Persönlichkeiten grüßen ihn, er wird Generaldirektor, Weltkirchenrat, bekommt ein Schloß geschenkt - und bei seiner Hochzeit ist sogar der Staatspräsident zugegen. Bis er schließlich kurz nach dem Ja-Wort von dem Revolutionär Fahrcks erfährt, daß er eine stadtbekannte Hure Kurtisane geheiratet hat - und jeder der Ex-Liebhaber hat ihm ein Geschenk gemacht. Er ist entsetzt, doch er kann sich aus den Verstrickungen befreien und schließlich siegt die Humanität.

 

"Opa's Film ist tod" war das Motto dieser Filmzeit und "Grieche sucht Griechin" paßt genau in dieses Schema. Wer einen heiteren, gemütlichen Film sehen möchte, sollte nicht hier suchen. Aber der Film paßt zu einem Stück von Dürenmatt, der ja ein Satiriker war, gerne übertrieb und der seine Stücke tragisch-grotesk gestaltete. Er wollte dieser heillosen Welt mit den Mitteln der Komödie beikommen - und genau so wurde der Film inszeniert. Allerdings hat er einen Vorgänger, in dem sich einige Situationen bereits finden: "Der Herr vom anderen Stern": zwanzig Jahre älter, und damals wollte keiner diese Kritik des Nachkriegsdeutschland sehen.

Man findet dann auch einige sehr gute Szenen, so zB das Büro der Firma Petit Paysan, in der Geburtszangen und Atomkanonen hergestellt werden, in der die Büroarbeiter uniformiert und nummeriert in langen Reihen sitzen und arbeiten.

Wer den Film nicht gleich versteht, sieht sich den Anfang noch einmal an, wenn er das Ende kennt - das Ende an den Anfang zu stellen gehörte zu den neuen Ideen dieses Filmes ...

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